Schnee als seltene Zugabe zu einem ohnehin schon weichenden Winter? Eine Beschreibung von Schneedeckentagen und Schneesummen.

Eine Luftmassengrenze bringt aktuell etwas Schneeregen und Schnee. Von Südwesten steigen die Temperaturen aber wieder leicht an, so dass eine Schneedecke nicht zustande kommen wird. In leicht veränderter Form könnte das auf die letzte Winter allgemein zutreffen, wenn wir über Schneedeckentage oder Schneesummen sprechen.

 

Richtige Winter mit langen, schneereichen und entsprechend kalten Phasen sind selten geworden. Oftmals reicht es nur für ein Stundenschneeevent bevor es wieder anfängt zu tauen. Zwar schneit es mitunter den ganzen Tag leicht bis mäßig, aber zu warme Böden oder Temperaturen über 0 Grad verhindern dann das Ausbilden einer Schneedecke. Selbst wenn zum Beispiel eine Kaltfront entsprechende kalte Temperaturen und Niederschläge bringen würde, würden die mit Übergang in den Frostbereich schon wieder aufhören. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen gleich, keine bis kaum Ausbildung einer Schneedecke.

 

Allerdings und das sollte auch betont werden, gibt es hin und wieder Ausnahmen. So gab es auch in diesem Winter schon winterliche Episoden mit reichlich Schnee und einigen Dauerfrosttagen. Da die Schneeereignisse aber auch sehr lokal ausfallen, sind die Schneehöhen in der Region sehr unterschiedlich (durch eben Intensität und Temperatur).

 

Schneedeckentage.

 

Die Schneedeckentage sind ein guter Anzeiger für den Winter allgemein. Es wird zwar keine Aussage getroffen über die Höhe der Schneedecke oder den Neuschnee aber es zeigt wie lange eine winterliche Phase mit einier Schneedecke andauert. Die hier beschriebenen Zahlen beziehen sich immer auf vollständige Winter zwischen November und April.

 

In Abbildung 1 ist deutlich zu erkennen, dass die Schneedeckentage nach dem Winter 2012/2013 doch deutlich abgenommen haben. Teilweise gab es wie in den Wintern 2015/2016 und 2017/2018 nur einen einzigen Tag mit Ausbildung einer Schneedecke. Den traurigen Rekord hält der Winter 2019/2020 mit keinem einzigen Schneedeckentag. Auch der fortlaufende 30-jährige Mittelwert sank von durchschnittlich knapp 46 auf aktuell 28 Schneedeckentage.

 

Das Problem an Schneehöhenmessung ist folgendes. Da es nur einmal am Tag (Morgens um 7 Uhr MEZ) zur Messung kommt, gibt es große Beobachtungslücken im Tagesverlauf. Das heißt, fällt reichlich Schnee und bildet sich soagr eine Schneedecke aus, taut diese aber wieder innerhalb von 24 Stunden, so wird mit etwas Pech nichts davon in der Statistik stehen. Wie oben beschrieben, tritt dieser Fall bei den "Stundenschneeereignissen" aber immer öfter auf.

 

Schneesumme nach Tagen.

 

Abbildung 2 sieht auf den ersten Blick etwas abstrakt aus. Die Erklärung ist aber ganz einfach. Zu sehen sind summierten Schneehöhen aller gleichen Tage (Beispiel alle Schneehöhen vom 28. Dezember usw.). Auffällig ist, dass es weiterhin zwei Schwerpunkte von Schneefällen gibt.

 

Der erste Schwerpunkt beginnt ganz klar nach Weihnachten (siehe Einruch rund den 24. Dezember; Weihnachtstauwetter). Im Januar sind es dann viele Tage mit Summen von mehr als 300 cm an Schnee. Ein zweiter, noch extremerer Peak findet dann Ende Februar/Anfang März statt. Grund hierfür ist vermutlich die fortschreitende Jahrzeit mit höherer Sonneneinstrahlung und mehr Niederschlagspotenzial.

 

Ein kleiner Höhepunkt eines Winters ist oft schon Mitte oder Ende November erreicht. Auch hier zeichnet sich eine höhere Summe einzelner Tage ab. Mitte März markiert dann relativ schnell auch das Ende von größeren Schneehöhen. Statistisch gesehen heißt das gleichzeitig aber auch, dass die größten Chancen auf Schnee, jeweils vom 05. bis 21. Januar und vom 14. bis 25. Februar bestehen.

 

Update | Schneesumme der letzten 30 Jahre im Vergleich (1994-2023).

 

Um ganz aktuell zu sein, kann der Vergleich auch mit den letzten 30 Jahren noch herangezogen werden. Auch hier sind die oben beschriebenen, zwei Schwerpunkte gut ersichtlich. Zusätzlich heben sich weitere Schneefallerereignisse deutlich hervor.

 

So gab es durschnittlich Mitte November, Anfang Dezember, in den letzten Januartagen und Mitte März mehr Schnee als an den anderen Tagen.

 

Weitere Beispiele dann im zweiten Teil dieses Beitrags.

Neuschneesumme

Schneehöhe allg.

Abbildungs- und Quellenverzeichnis.

Abb. 1 Schneedeckentage 1889 bis 2023; Standort Cottbus.

Abb. 2 Schneesumme (Summe aller Schneehöhen des jeweilig, gleichen Datums) 1889-2023; Standort Cottbus.

Update | Abb 3 Schneesumme der letzten 30 Jahre im Vergleich (1994-2023).


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