Kleineres Hochwasser am Anfang des Jahres, gesättigte Böden, vermutlich sogar ein deutlich zu nasser Winter. Für die sonst so trockene Region sind das gute Vorraussetzungen für das aktuelle Jahr.
Schauen wir in diesem Sinne doch mal auf die Jahresniederschlagssumme und die Niederschlagstage. Lässt sich auch hier ein Trend herauslesen?
Jahresniederschlagssumme.
Die Jahresniederschlagssumme geht oft ein wenig unter. Das Jahr an sich wird meistens entweder durch eine katastrophale Dürre/Trockenheit geprägt oder aber durch Niederschlagsereignisse die in kurzer Zeit, enorm viel Niederschlag bringen.
Insgesamt betrachtet hält sich die Niederschlagssumme relativ stabil. Es gab immer Jahre mit mal mehr und mal weniger Niederschlag. Von 2007 bis 2016 lagen die Jahresniederschlagssummen zum Teil um oder deutlich über dem Mittelwert. Erst in den letzten Jahren, hier besonders 2017, 2018 und 2022, waren dann mehrheitlich von Trockenheit und Dürre geprägt.
Letztlich spielen oft auch noch andere Kriterien eine wichtige Rolle (viel Wind, ausgetrocknete Böden, Verdunstung, Dauerregen oder Starkregen, sonnige Phasen etc.), mit denen die Jahressumme dann einzuordnen ist. So fallen zum Beispiel niederschlagsreichere Winter kaum auf, wenn es im Frühjahr und Sommer zu schweren Waldbränden kommt und die Summe am Ende trotzdem den Mittelwert erreicht hat.
Würde nur das 30-Jährige fortlaufende Mittel betrachtet werden (Abbildung 2), so fällt ein ganz leichter Abwärtstrend auf. Das heißt, der Mittelwert fällt von etwa 585 mm pro Jahr, auf heute rund 560 mm an Niederschlag. Aber auch hier ist ein Auf und Ab zu beobachten, so dass es hier eher darauf ankommt, wann die Niederschläge fallen und nicht wieviel es am Jahresende ist.
Niederschlagstage.
Die Anzahl der Niederschlagstage (Abb. 3) gestalten sich relativ ähnlich zur der Jahresniederschlagssumme. Auch hier gibt es einen ganz leichten Abwärtstrend. Insgesamt wechseln sich Jahre mit Niederschlagstage mit Werten über 175, mit denen unter 150 Tagen ab.
Spannender ist aber, dass sich bis 1903 die Niederschlagstage im Grenzen hielten, dann aber sprunghaft mehrere Jahre mehr als 200 Niederschlagstage hervorbrachten. Von 1918 bis 1943 erfolgt ein zweiter Block mit vielfach ansteigenden Niederschlagstagen pro Jahr. Ab 1947 setzen die Niederschlagstage auf einem deutlich niedrigen Niveau an. Gleichzeitig werden die Niederschlagstage mit Werten über 200 Tagen nicht mehr erreicht. Dagegen treten nun öfter niedrigere Extremwerte auf (unter 150 Tagen).
Der detaliertere Blick auf Abbildung 4 und damit den fortlaufenden 30-Jährigen Mittelwert zeigt, dass ab dem Zeitraum 1941-1970 ein messbarer Einbruch stattfindet. Danach konsolidiert sich der Mittelwert bei rund 168 Tagen. Die 80 und 90er Jahre wiesen dann wieder mehr Niederschlagstage auf, so dass auch der Durchschnittswert anstieg.
Da die Niederschlagstage immer etwas entkoppelt zu betrachten sind, ist eine Prognose eher schwierig. Sollte der sommerliche Starkregen zunehmen, könnte es eventuell zu weniger Niederschlagstagen führen, aber die letztendliche Niederschlagssumme könnte dann doch deutlich höher ausfallen.
Abbildungs- und Quellenverzeichnis.
Abb. 1 absolute Werte der Jahresniederschlagssumme 1889-2023 | Standort Cottbus.
Abb. 2 30-Jähriger Mittelwert der Jahresniederschlagssumme | Standort Cottbus.
Abb. 3 Niederschlagstage 1889-2023 | Standort Cottbus.
Abb. 4 30-Jähriger Mittelwert Niederschlagstage | Standort Cottbus.
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