Thema: Um den Sommer statistisch auszuwerten gibt es viele unterschiedliche Faktoren. Subjektiv gesehen machen wir einen Sommer immer an Badetagen, Hitzewellen, Sonnenschein und hohen (durchschnittlichen) Temperaturen aus. In diesem Beitrag sollen dabei die drei Sommermonate Juni, Juli und August und deren Durchschnittstemperaturen, sowie der Gesamtzeitraum allgemein, im Mittelpunkt stehen.
Die Entwicklung der Sommermonate liest sich auch ein wenig wie der Beitrag über die Wärmesumme zuvor. An beiden Analysen ist das Wirken des Klimawandels mehr als deutlich erkennbar.
Mitteltemperaturentwicklung Sommermonate (Gesamt)
Mittlerweile ist es eben keine Überraschung mehr, dass auch die Durchschnittstemperaturen des meteorologischen Sommers weiter steigen. Besonders in den letzten Jahren hat diese Entwicklung nochmal einen deutlichen Schub bekommen. Zugrunde liegt jeweils das Mittel aus den Jahren 1981 bis 2010.
So gab es seit dem Sommer 2013 keine negative Abweichung der drei Sommermonate insgesamt mehr. Seit 2018 sogar drei Sommer mit einer Abweichung von mehr als +2 Kelvin. Auch wenn das Mittel auf die Jahre 1991 bis 2020 angehoben würde, so wären die Abweichungen zwar etwas geringer, aber auf einem höheren Niveau. 1990 gab es ein durchschnittliches 30-Jahres Mittel von 17,75 Grad. Im Jahr 2010 lag dieser Wert schon bei 18,30 Grad. Wird im Jahr 2024 auf den Mittelwert der letzten 30 Jahre geschaut, so liegt dieser nun schon bei 19,19 Grad.
Thermopluviogramm Sommermonate
Das Thermopluviogramm, also das Zusammenspiel zwischen Temperatur und Niederschlag im untersuchten Zeitraum, fasst noch einmal wunderbar zusammen, wie sich der Sommer in den letzten Jahren entwickelt hat.
So sind alle Sommer seit 2018 viel zu warm und meist auch deutlich zu trocken ausgefallen. Egal ob hier nun ein Mittelzeitraum von 1981 bis 2010 oder der schon deutliche wärme Zeitraum von 1991 bis 2020 angesetzt wird, der Trend bleibt identisch. Auch der Sommer 2024 reiht sich dort mit ein. Mit einem Plus von 1,86 Kelvin erneut zu warm, mit +2,9 mm aber auch minimal zu nass. Hier waren es vor allem die vielen Gewitterniederschläge im Juli die den Ausschlag gaben.
Mittel der täglichen Höchstwerte (Sommermonate Gesamt)
Die spannenenste und vielleicht auch erschreckenste Abbildung des Beitrags zeigt das Mittel der täglichen Höchstwerte (Abb. 3). Heißt, hier wurde der Durchschnittswert aller Höchstwerte, der Tage von Juni bis August, gebildet.
Ein Sommer muss nicht zwangsweise mit neuen Rekordwerte auffallen. Es müssen nicht immer 38, 39 oder 40 Grad erreicht werden, um den Durchschnittswert weiter nach oben steigen zu lassen. Eine lange sommerliche Phase mit Temperaturen über 30 Grad reicht da vollkommen aus. So wurde mit dem Sommer 2024 erstmalig ein 30-Jähriges Mittel von 25,1 Grad erreicht! Mit anderen Worten, wenn es Sommerphasen gab, dann auf einem konstant hohen Temperaturniveau mit anhaltend hohen Tageshöchsttemperaturen. Ein eher schleichender Prozess der medial kaum Aufmerksamkeit findet, den Klimanwandel aber kaum besser ausdrücken kann.
Mitteltemperaturen der Sommermonate (Einzelmonate)
Quellen- und Abbildungsverzeichnis.
Abb. 1 Mitteltemperatur aller Jahre für den Sommerzeitraum (Juni, Juli und August)
Abb. 2 Thermopluviogramm der Sommermonate Juni, Juli und August (Gesamt); Auswertung in Abhängigkeit zum Sommerniederschlag.

Abb. 3 Mittel der täglichen Höchstwerte aller Sommermonate.
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6
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